Freie Universität Berlin untersucht Biotech-Standort Berlin-Brandenburg – Das Labor als Inkubator für Gründungen in der Hauptstadtregion

Berlin hat sich in den vergangenen Jahren zu einer der Startup-Hochburgen in Europa entwickelt. Gleichzeitig ist die Hauptstadtregion ein führender Standort in der Lebenswissenschaft, Gesundheitswirtschaft und Gesundheitsversorgung. Dabei ist die die Biomedizin besonders weit vorn: Von den rund 255 Biotechnologieunternehmen mit ca. 6.200 Beschäftigten sind fast 80 % hier tätig.

Doch trotz der vermeintlich guten Rahmenbedingungen lahmt der Gründungsmotor in der Biotechnologie: durchschnittlich nur gut fünf Gründungen sind hier laut der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Berlin Partner in den letzten Jahren entstanden. Das ist im Verhältnis zu anderen Branchen sowie zum wissenschaftlichen Potenzial – rund 40 Wissenschaftseinrichtungen mit über 5.000 Forschern – zu wenig.

Ein Faktor für die geringe Gründungsdynamik sind vermutlich die fehlenden Laborkapazitäten für Startups und junge Unternehmen. Doch das ändert sich in den nächsten Jahren: durch Baumaßnahmen im Potsdam Science Park, dem BiotechPark Berlin-Buch und dem Technologie- und Gründungszentrum FUBIC in Dahlem wird die vorhandene Laborfläche mehr als verdoppelt.

Ein Team rund um den Wirtschaftswissenschaftler Professor Dr. Hannes Rothe analysiert im Auftrag der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, welche weiteren Gründe es für die geringe Gründungsdynamik im Biotech-Sektor gibt und wie Berlin zu führenden Regionen wie z.B. Cambridge/Oxford in Großbritannien aufschließen kann. Die Analyse stützt sich auf Experten-Interviews, Sekundärdatenanalysen und moderierte Workshops.

Mit der Studie soll eine Grundlage geschaffen werden, um die Rahmenbedingungen für Gründungen aus der Biotechnologie deutlich zu verbessern. Die Studie soll dazu beitragen, ein auf die Besonderheiten der Berliner Biotechnologie abgestimmtes und optimiertes Transfersystem zwischen Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft zu entwickeln. Die Ergebnisse werden bis Ende September 2021 erwartet und sollen in den Masterplan Industriestadt Berlin einfließen. 

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