Berlin
Studierendenteam überzeugt Jury mit Geschäfsidee für mehr Nachhaltigkeit in der Modeindustrie
Aus Raps gewonnene Textilfasern, eine sichere Telefonverbindung zwischen älteren Menschen gegen die Einsamkeit und Krea-tivsets mit dem Nachhaltigkeitsfaktor Kreislaufsystem – mit diesen drei Geschä!sideen haben Studierende beim 34. Funpreneur-Wettbewerb der Freien Universität Berlin die Jury überzeugt und die ersten drei Plätze belegt. Das Entrepreneurs Netzwerk NFU-SION vergab einen Sonderpreis und auch ein Publikumsliebling wurde gekürt.
Insgesamt traten im Sommersemester 2023 fünf Teams bei dem traditionsreichen Ideen-Wettbewerb an. Die freudige Qual der Wahl hatte eine fünfköpfige Jury am auf der Abschlussveranstaltung am 22. Juni im Ludwig Erhard-Haus der Industrie- und Handelskammer zu Berlin, wo die fünf Studierendenteams ihre Geschä!sideen präsentierten. Es war das finale High-light des Kurses, der so ganz anders ist als andere universitäre Veranstaltungen. Der Funpreneur-Wettbewerb ermöglicht Bachelorstudierenden, sich außerhalb ihrer Studiengänge ins Unbekannte zu wagen – denn wer weiß schon, ob eine Idee wirklich funktioniert? Gründen bedeutet o!, Unwissenheit und Unsicherheit zu begegnen und auszu-halten.
Der Funpreneur-Wettbewerb, Teil der Gründungslehre des Digital Entrepreneurship Hubs der Freien Universität Berlin, will hierfür einen sicheren Raum bieten – auch durch die Begleitung von Expert*innen. Mit einem winzigen Startkapital von fünf Euro und nur sieben Wochen Zeit von der Ideenentwicklung bis zum ersten Prototyp ist der Contest eine besondere Herausforderung – mit vielen Lernmomenten und vor allem mit viel Spaß. Spielerisch und mit dem An-spruch von learning by doing entdecken die Studierenden alle Aspekte einer Gründungsreise. Dabei werden sie von Mentor*innen und Gründer*innen begleitet und gehen Schritt für Schritt die wichtigsten Aspekte von Ideenentwicklung über Marktrecherchen bis hin zu Preisgestaltung und Prototypenerstellung durch. Durch die Begleitung von externen Dozierenden und Wirtscha!spat*innen der Wirtschafsjunioren e. V. profitieren die Studierenden von umfangreicher Praxiserfahrung und Expertise.
Der Funpreneur-Wett-bewerb findet unter Leitung von Janina Sundermeier und Martin Gersch, Junior-Professorin und Professor für Betriebswirtscha!s-lehre, sowie der wissenscha!lichen Mitarbeiterin Annemarie Bloch statt. Bei der feierlichen Abschlussveranstaltung in diesem Semester konnte sich das Publikum von den Entrepreneur*innen in spe und ihren Ambitionen überzeugen. Mit dabei waren auch die langjährigen Partner*innen des Funpreneur-Wettbewerbs. Großer Dank gilt erneut der Berliner Sparkasse, der IHK Berlin, den Wirtschafsjunioren Berlin e. V., der Kanzlei Härting, der Ernst-Reuter-Gesellscha!e. V. (ERG), dem Digital Entrepreneurship Hub sowie dem Entrepreneurs Netzwerk NFUSION, ein Kapitel der ERG, und Profund, die Serviceeinrichtung für Unternehmensgründungen und Innovation an der FU Berlin, die den Funpreneur-Wettwerb finanziell, ideell und beratend unterstützen.”
Mit viel Kreativität und Innovationsgeist haben die Studierenden innerhalb kurzer Zeit und mit minimalem Budget spannende Ge-schä!sideen entwickelt“, sagt Oleksandra Ambach, Startup-Beraterin in der Berliner Sparkasse, die den Teams als Jury-Mitglied im Wettbewerb mit vielen Tipps zur Seite stand. „Die Berliner Sparkasse engagiert sich für einen starken Wissenscha!sstandort Berlin. Gemeinsam mit der FU Berlin wollen wir die Wirtscha! hier in der Hauptstadt voranbringen und vor allem noch mehr junge Men-schen fürs Gründen begeistern.“
„Canola Fiber“ erhielt den ersten Platz der Berliner Sparkasse. Das Team befasstsich mit den Herausforderungen vonNachhaltigkeit in der Modeindustrie und fängt am Ursprung an: Um ein T-Shirt zu produzieren, führt kein Weg am Faden vorbei. Doch gerade die grundlegenden Materialien für die Herstellung von Kleidung bedürfen weiterer Innovationen. Das interdisziplinäre Team um „Canola Fiber“ stellt sich dieser kniffligen Aufgabe und experimentiert mit Pflanzenfasern, um ressourcenschonend schon von Anfang an nachhaltige Mode zu ermöglichen. Zudem gewann das Team auch den Sonderpreis des Entrepreneurs Netzwerks NFUSION mitsamt Mitgliedscha! und Einzug in die Startup-Villa für ein Jahr.
Das Team „Ring Ring“ spricht mit seiner Geschä!sidee die Problematik von Einsamkeit unter älteren Menschen an. Mit Fragebögen werden ähnliche Interessen und Wünsche ermittelt und so Personen zusammengebracht, die durch Gemeinsamkeiten erste Verbin-dungen über das Telefon knüpfen können. Mit einer zwischengeschalteten Telefonzentrale achtet das Team von „Ring Ring“ insbe-sondere auf Schutz von Privatsphäre und somit auch vor Betrug. So kann mit einem guten und sicheren Gefühl aus einsam ein Ge-meinsam werden. Das Team belegte den zweiten Platz der Berliner Sparkasse.
„Creative Cycle“ Berlin belegte den dritten Platz der Berliner Sparkasse. Das Team macht kreative Zeit für Eltern und ihre Kinder zum nachhaltigen und abwechslungsreichen Erlebnis ohne viel Aufwand. Ein kreatives Set wird bestellt und dank abgepasster Mate-rialmenge für das Do it yourself-Projekt nur so viel genutzt wie nötig. Der “Cycle” im Kreativen macht es: Ein Kreislaufsystem mit Rücklauf von ungenutzten Materialien oder teurerem Werkzeug schont den eigenen Geldbeutel und Ressourcen. So werden zukünf-tig auch Siebdruck und anderer kreativer Spaß zuhause möglich.
Das Team rund um die App „Evaluni“ hat es sich zum Ziel gesetzt, den Austausch zwischen Hochschullehrenden und Studierenden zu verbessern. Evaluationen sind Standard an Hochschulen. Doch o! kommt das Feedback erst zum Ende des Semesters, sodass An-passungen in der Lehre nicht rechtzeitig möglich sind. Auch Fragen der Studierenden können o! nicht aufgenommen werden. Gleichzeitig bedeuten Evaluationen o! eine massive Nutzung von Papier. Die einfache Handhabung von „Evaluni“ in den Kursen ver-spricht Verbesserung von Kommunikation und Ressourcenverbrauch und gibt Lehrenden zugleich Schutz vor unangemessenen Kommentaren mittels zugeordneten IDs. Das Team gewann den Publikumspreis.
„Healthy Habits“ macht mit seiner bunten Überraschungsbox das Überwinden des inneren Schweinehundes spannender. Mit Ga-mification-Ansätzen hil! das Team, Personen ihre Ziele in kleinen Schritten zu erreichen und dabei die Belohnungen bei Erfolgen nicht zu vergessen. Mit einem Spielplan und kleinen Überraschungspaketen, die auf die eigenen Vorlieben angepasst sind, werden Ziele für mehr Gesundheit – wie etwa regelmäßig Sport zu machen – durch die spielerische Reise mit „Healthy Habit“s Stück für Stück zur Gewohnheit.
Eine Einrichtung der